4. Dezember 2015

Port, Remake, Remaster, Käselaster

Oha~Lucky! =D

Drei der vier Begriffe aus der Überschrift werden wir heute behandeln, denn sie werden nur zu gerne im Zusammenhang mit Videospielen durch die Gegend gestreut verwendet, obwohl vorher nichtmal darüber nachgedacht wurde, was sie eigentlich bedeuten. Davon gibt's noch eine ganze Ecke mehr, aber diese hier hängen ganz besonders zusammen.

Wie oft hab ich nicht schon das Wort "Remake" gehört, wo es nichtmal ansatzweise passt? Das wird mittlerweile so kaputtbenutzt, dass die anderen beiden für die Presse oder die Spieler, ja selbst manche Firmen kaum noch existieren, außer wenn "Remastered" mal im Titel eines Spiels steht und nichtmal das ist ein garantierter Indikator dafür, als was man es dann bezeichnen soll (ja, DuckTales, ich schaue zu dir rüber). Also legen wir doch einfach mal mit ein paar Erklärungen los.

★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★

PORT

Portierungen sind schon so lange ein Thema in der Entwicklung von Videospielen, wie es das Medium für zu Hause gibt. Das Übertragen eines (meist eigentlich fertiggestellten) Spiels auf eine andere Plattform ist ein sehr einfacher Weg, um es für eine andere Kundschaft zugänglich zu machen (wie von Windows auf die WiiU). Dabei wird inhaltlich nichts oder nur sehr wenig geändert, das Design verändert sich nicht und im Grunde hat man auf Quell- und Zielsystem jeweils ein Produkt, das zum anderen mindestens sehr ähnlich ist, ähnlich einer in eine andere Sprache übersetzten Version.

Was hingegen keine Portierungen sind: Früher mussten des Öfteren Spiele mehrfach entwickelt werden, wenn der Publisher die Absicht hatte, sie auf alle, wirklich alle gängigen Heim- sowie tragbaren -Systeme zu bringen, weil es einfach zu unterschiedlich war, was auf den Bildschirmen aus- und in die Bedienung eingegeben werden kann (unabhängig davon, ob es gut funktioniert: Schonmal den virtuellen Tony Hawk auf einem GameBoy skaten sehen?). Die größten Barrieren in diesem Bereich sind heutzutage eliminiert.

REMASTER

Jaja, die Reihenfolge im Titel war anders. Egal, erstmal kümmern wir uns um den Remaster-Schmarn (oder auch Enhanced Ports), der ja besonders in den letzten paar Jahren groß in den Trend gekommen ist. Gerade die PS4 hat ne Menge davon abbekommen, zumeist Spiele, die gerademal ein oder zwei Jahre alt waren, als die Remaster-Version erschienen ist. Wenn man sich dagegen ansieht, wie alt WindWaker war, als man es Ende 2013 nochmal rausgebracht hat, fühlt es sich wieder etwas gerechtfertigter an als die meisten anderen, auch wenn es rein optisch keine Politur dank seines zeitlosen Stils nötig gehabt hat. Wie beim Port werden kaum bis keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen, man erlebt das Spiel größtenteils noch immer genau so wie vorher, nur im besten Fall schöner.

Es gibt im übrigen Spiele, bei denen wäre ein Remake, dazu kommen wir ja gleich, sinnvoller gewesen. Wie bei "Zelda: Twilight Princess", um diesen gesamten grauenhaften Anfang der Geschichte einfach aus dem Konzept zu streichen.

REMAKE

Jetzt wird's Zeit! Der nichtvorhandene Remake-Wahn wird aufgedeckt! Tja, was soll ich sagen... es gibt nicht besonders viele davon, denn das Remake ist der komplexeste (und theoretisch auch beste) Weg, ein altes Spiel neuen Spielern in die Hand zu geben. Stellt euch vor, ihr hattet vor 15 Jahren eine Idee, habt damit etwas angefangen, es zuendegebastelt und allen gezeigt. Oder spezifischer, ein Bild als Kind gemalt und findet den Gedanken dahinter immer noch so cool, dass ihr es nochmal malen wollt, jedoch mit eurem jetzigen Können und dem, was euch sonst noch zur Verfügung steht, weil ihr vielleicht richtig gut geworden seid und aus dem liebenswerten Wachsmalgekrakel mit Sonne in der Ecke ein episches Gemälde mit ähnlichem Motiv werden kann.

So in etwa könnt ihr euch das beim Remake vorstellen. Zurück ans Reißbrett, das alte Spiel studieren, was es damals gut gemacht hat und relativ belassen gehört, Dinge, bei denen Verbesserung nötig wäre und Zeug, das auf jeden Fall rausfliegen sollte, notieren und ausarbeiten. Kurz gesagt: Den gesamten Erstellungsprozess wieder bei der Grundidee beginnen und dabei immer zur Vorlage rüberlächeln.

Ein paar gute Beispiele zumindest in dieser Kategorie, damit ihr euch das gut vorstellen könnt? Vergleicht mal das allererste "Metroid" mit "Zero Mission" auf dem GBA oder die uralte Fassung von "Sid Meier's Pirates!" mit dem modernen Spiel aus diesem Jahrtausend. Wo man sich das Ganze hingegen hätte sparen können, wäre z.B. "Fire Emblem: Shadow Dragon".

★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★

So, das dürfte erstmal genügen zu dem Thema. Ich erwarte nicht, dass sich irgendwas bessert im Umgang mit diesen Wörtern, aber vielleicht haben einige Interessierte jetzt etwas mehr Klarheit.

Goki~Lucky!
~Akira